Ja, die Entwicklungszeiten von DEVONthink dauern lange. DEVONthink war ca. 11 Jahre in  Version 2 zu haben, wurde aber regelmäßig gepflegt, die Entwickler haben immer ein offenes Ohr für Verbesserungen gehabt und sind gerade auch über ihr Forum dicht am Nutzer dran. Mir ist ein Programm, dass langsam bei den Entwicklern entwickelt wird deutlich lieber wie eine Software, die erst beim Kunden reifen muss. Ich hasse es, wenn für viel Geld Alpha- oder Beta-Versionen als Golden Master verkauft werden, nur, weil man eine Programmversion bis zu einem vorangekündigten Zeitpunkt veröffentlicht haben will.

Die Entwickler hätten tatsächlich eine Roadmap veröffentlichen können, aber ich verstehe deren Argumentation, dass man sich mit Ankündigungen und Veröffentlichung eines dezidierten Fahrplans festlegen würde und dass das dann falsche Erwartungen wecken würde. Es ist mit Sicherheit ein schlechter Weg, nicht zu Ende entwickelte Features öffentlich machen zu müssen nur weil man bestimmte Daten, die man vorher angekündigt hatte, einhalten will.

Ja, es ist richtig, dass DEVONthink von einem kleinen Team entwickelt wird, aber ich sehe hierin keine Gefahr. Es ist sicher nicht so, dass DEVONthink am Ende wäre, wenn der Hauptentwickler eines Tages vom Bus überfahren würde (was ich um Himmels Willen nicht hoffe), immerhin sind da noch ein paar (wenige) Leute im Hintergrund - m.W sind es insgesamt 7 Leute. Und abgesehen davon gäbe es im Notfall immer noch den Weg zurück in eine Finderstruktur.

Kommunikation wird bei DEVONtechnologies groß geschrieben: Das Forum ist ein rege genutzter Platz für Austausch zwischen Anwendern und Entwickler, für Problemlösungen, aber auch für Feature Requests. Der Support beantwortet Fragen meist binnen eines Tages und hilft auch bei spezifischen Problemen zuverlässig weiter.

Was die Zukunft des Mac und damit auch die Zukunft von DEVONthink angeht, tappen wir sowieso alle im Dunkeln. Demnächst sollen iOS und macOS noch enger zusammenwachsen - angefangen mit der Portierung von iOS-Apps auch macOS (Stichwort "Marzipan"). Solange damit nicht verbunden ist, dass auch MacBook bzw. iMac nur noch mit einem derart abgeschotteten System wie iOS betrieben werden können, sollte das keine Sorgen bereiten. Und was in 20 Jahren ist, weiß ohnehin niemand.

DEVONtechnologies bedient beide Welten, iOS wie auch macOS. Allerdings lassen sich DEVONthink und DEVONthink-to-Go in ihrer Funktionalität nicht wirklich miteinander gleich setzen. Das liegt an der Beschränkung der Workflows in iOS und so wird, das was die Desktop-Version von DEVONthink bietet, vorerst nicht unter den Bedingungen von iOS umgesetzt werden können. Sorgen, dass DEVONtechnologies deswegen die eine oder andere Welt stiefmütterlich behandeln könne, mache ich mir deshalb absolut nicht. Bisher wurde auch DTTG ausreichend und im Rahmen der Möglichkeiten, die iOS zulässt gepflegt und erweitert.

Ich denke, es gibt kaum ein anderes Programm, dass so anwenderbezogen entwickelt wurde und wird.