Ein weiterer großer Schritt: DEVONthink 4.1 "Europa"

Mit dem Update auf Version 4.1 setzt DEVONtechnologies konsequent die Entwicklung von DEVONthink fort. Der Name "Europa" spielt auf den viertgrößten Mond des Jupiters an, 1610 von Galileo entdeckt. Unter seiner Eisdecke vermuten Forscher einen Ozean – vielleicht sogar Spuren von Leben. Passender könnte das Bild kaum sein: Auch dieses Update öffnet neue Tiefen und Räume, die bisher verborgen waren.

Und nein, "Europa" hat nichts mit der EU zu tun – sonst wäre die Bedienung vermutlich doppelt so kompliziert …


Generative KI trifft auf DEVONthink

Für mich als Nutzer ist ein zentrales neues Feature die Anbindung von generativen KI-Diensten. DEVONthink kann jetzt nicht nur mit OpenAI zusammenarbeiten, sondern auch mit anderen Anbietern, die denselben Schnittstellen-Standard nutzen. Praktisch, weil ich so frei wählen kann, welches Modell gerade am besten passt – sei es ein leistungsstarkes Cloud-Modell oder eine lokal installierte KI wie Ollama, die auch offline läuft.

Gerade unterwegs, wo das Netz mal stabil und mal wackelig ist, klingt diese Flexibilität spannend: Mal möchte man schnell ein paar Notizen in Klartext zusammenfassen lassen, mal reicht es, wenn eine lokale KI im Hintergrund einfache Sortieraufgaben übernimmt.


Automatisierung mit natürlicher Sprache

Automatisierung war für mich schon immer einer der größten Vorteile von DEVONthink. Mit 4.1 kommt nun der Scripting Assistant hinzu. Das Besondere: Ich muss nicht mehr gleich in komplizierten Codezeilen denken. Stattdessen beschreibe ich einfach in normalem Deutsch, was passieren soll – etwa: "Lege alle neuen PDFs mit dem Wort Rechnung im Titel automatisch in den Ordner Buchhaltung." DEVONthink übersetzt diesen Wunsch dann selbst in ein AppleScript oder JavaScript. Hoffe ich, denn ausprobiert habe ich es noch nicht.

Gerade für mich, der zwar gern mit Technik spielt, aber viel zu wenig Ahnung von entsprechender Syntax im Kopf hat, ist das ein echtes Geschenk, das mir die "Angst" vor komplizierter Syntax nimmt. So kann ich kleine Helferlein bauen, die mir im Alltag mit der Informationsflut wirklich Arbeit abnehmen.


KI-gestützte Bildbearbeitung

Neu ist auch, dass sich Bilder direkt in DEVONthink per KI verbessern oder verändern lassen. Man kann störende Objekte einfach "wegwünschen", die Lichtstimmung anpassen oder sogar Personen in eine neue Umgebung setzen. Für mich als Hobby-Fotograf und Reiseblogger klingt das reizvoll – manchmal stört ein Auto im Hintergrund oder der Himmel ist einfach nur grau. Ob sich Vorteile gegenüber anderen Tools (auch der macOS-eigenen Fotos.app) ergeben, wird sich zeigen.

Natürlich werde ich weiterhin bei der Bilderstellung so authentisch wie möglich bleiben, aber die Möglichkeit, kleine Details zu verfeinern, ist verlockend.


Fazit

Mit DEVONthink 4.1 "Europa" wächst die Software noch über ihre klassischen Stärken hinaus. Für mich, der häufig unterwegs arbeitet und täglich mit Dokumenten, Recherchen und Bildern jongliert, öffnen sich neue Spielräume: flexible KI-Helfer, Automatisierungen in Alltagssprache und sogar kreative Bildbearbeitung.

Jetzt weiß ich allerdings immer noch nicht, warum das neue Release "Europa" heisst und nicht vielleicht "China". Immerhin hat China dem alten Europa hinsichtlich Innovationsfreude schon längst den Rang abgelaufen. Ach so, es ging gar nicht um dieses Europa - sonst hätte ich mich vermutlich wieder aufregen müssen...

Lassen wir das.