Manche dieser Dienste und auch der entsprechenden Programme sind sehr komfortabel (mein Favorit ist hier die Reeder.app, die es sowohl für macOS wie auch für iOS gibt und die auf verschiedene externe Dienste zurückgreifen kann, aber nicht muss). Plattform- und rechnerübergreifend bieten sich v.a. Evernote, Instapaper und einige andere Dienstleister an. Das Problem: Alle diese Dienste befinden sich außerhalb meiner Kontrolle, vom Datenschutz will ich da gar nicht schreiben - immerhin können diese Dienste sehr schön mitlesen, welche inhaltlichen Präferenzen ich habe  und was ich damit mache. Ich verwende aus den genannten Gründen keines dieser Systeme, selbst bei der Reeder.app verkneife ich mir die Nutzung von Drittanbieter-Diensten.

Als DEVONthink-Nutzer geht das Speichern und Verwalten von Webinhalten deutlich einfacher und alle gesammelten Daten bleiben unter meiner Kontrolle. Wenn ich DEVONthink für macOS nutze und gleichzeitig DEVONthink-to-Go für iOS kann ich die gespeicherten Inhalte auch rechner- und systemübergreifend (innerhalb des Apple-Kosmos) nutzen.


Erfassen von Inhalten in DEVONthink

Wie das Erfassen von Inhalten im Detail abläuft, habe ich in meinem Arbeitsbuch zu DEVONthink beschrieben. Hier nur ein kurzer Hinweis auf das von mir bevorzugte Format Markdown:

Webinhalte werden von mir über den WebClipper i.d.R. im Markdown-Format ("aufgeräumt" ) gespeichert. Damit liegen die Inhalte als bearbeit- und weiterverarbeitbares Textformat in meinen Datenbanken vor. Aufpassen muss ich bei eingebundenen Bild- oder Videomaterialien, die a) nicht immer mitgenommen werden und b) auf der Einbindung von Links basieren, die irgendwann aus dem Internet verschwinden können.

Um Letzteres ein wenig zu entschärfen, konvertiere ich als Markdown abgelegte Webinhalte, nachdem ich es von ggfs. doch noch übrig gebliebenen "Müll" ein paginiertes PDF. Das mache ich aber nur, wenn mir bestimmte Bilder wichtig sind, ansonsten belasse ich es beim Speichern des reinen Textes.

Die Darstellung eines Markdown-Dokuments kann ich ebenso wie das aus einem Markdown generierte PDF über ein individuelles Stylesheet beeinflussen (auch das habe ich in meinem Ebook beschrieben).

Eine Schwierigkeit, die ich leider nicht lösen konnte, sind einige Webseiten, die sich auf diese Weise einfach nicht speichern lassen, sondern gespeichert wird dann z.B. nur irgend ein Cookie-Hinweis. Leider sind dann oft auch andere Formate, mitunter noch nicht einmal das PDF möglich. Dann befehle ich mir mit dem Dienste-Menü, markiere den Text per Maus und speichere sie im Markdown-Format.


Inhalte später lesen

Alle gesammelt Inhalte landen erst einmal in einer Datenbank mit der Bezeichnung "Arbeitsplatz". Im Globalen Eingang bleiben sie nicht lange liegen, der wird (meistens) täglich leergeräumt und die gesammelten Dokumente an die Zieldatenbanken verteilt.

In dieser Datenbank "Arbeitsplatz" gibt es eine Gruppenstruktur:

  • Noch lesen (die integrierte Lesezeichenfunktion in DEVONthink nutze ich nicht, aber das hat eher "historische" Gründe - ich habe das schon immer so gemacht)
  • Bearbeiten - hier landen die gelesenen Webinhalte (oder jene, die ich von vornherein für die Weiterverarbeitung vorgesehen habe) und warten auf eventuelle weitere Verwendung in den nächsten Tagen
  • Wegräumen - gelesene und bearbeitete Inhalte landen, soweit die Bearbeitung nicht gleich erfolgt in einer Gruppe "Wegräumen". Hier versehe ich die Dokumente mit Kommentaren, editiere die Autoren, tagge die Dokumente etc. und verschiebe sie dann an das endgültige Ziel

Das Sammeln von Webinhalten wie oben beschrieben hat nicht nur den Vorteil, dass die Dokumentensammlung komplett unter deiner Kontrolle gehalten werden kann, sondern ich kann die gesammelten Versatzstücke mit Hilfe der Funktion "Siehe auch und Einordnen" schnellstens in Verbindung mit ähnlichen Inhalten bringen. Das ist, wenn man ihre Vorteile erst einmal erfahren hat, eine Vorgehensweise, die man nicht mehr missen möchte und die kein anderes Read-it-Later-Programm in dieser Weise bietet.

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